Anleitung Weiden einweichen

Vorbereitung für das Flechten

Bevor mit dem Flechten begonnen werden kann, sind einige Vorbereitungsarbeiten notwendig. Besonders wichtig ist das richtige Einweichen der Weidenruten. Hier erklären wir, wie Sie die Ruten richtig einweichen, je nachdem, ob sie geschält oder ungeschält sind.


Ungeschälte Weiden Einweichen

  1. Vorbereitung der Weidenruten:
    Getrocknete Weidenruten sollten 7 bis 10 Tage vor dem Flechten in einen Einweichbehälter mit Wasser eingelegt werden, sodass sie vollständig mit Wasser bedeckt sind.

    • Tipp: Beschweren Sie die Ruten bei Bedarf mit Brettern oder Steinen, damit sie nicht an die Oberfläche steigen.
  2. Einweichdauer:
    Die Dauer des Einweichens hängt von der Länge, Dicke und Sorte der Weiden sowie von der Wasserhärte und Wassertemperatur ab.

    • Wassertemperatur: Je wärmer das Wasser, desto schneller werden die Ruten weich.
  3. Testen der Ruten:
    Nach einigen Tagen können Sie die Ruten testen, indem Sie sie ums Handgelenk wickeln.

    • Fertig zum Flechten: Wenn die Ruten sich problemlos wickeln lassen, ohne zu brechen, sind sie bereit zum Flechten.
  4. Wichtiger Hinweis:
    Nicht zu lange einweichen! Wenn die Ruten zu lange im Wasser bleiben (überweichen), kann die Rinde platzen und Schimmel entstehen. Außerdem kann das Wasser unangenehm riechen.
  5. Nach dem Einweichen:
    • Nehmen Sie die Ruten aus dem Wasser und spülen Sie sie gut ab.
    • Lassen Sie sie im Schatten aufrecht stehend abtropfen, bis sie nicht mehr tropfnass sind.
  6. Lagerung:
    Wickeln Sie die Ruten in ein feuchtes Leintuch und eine Plane. Sie können sie so etwa eine Woche lang lagern und weiterverarbeiten.

    • Tipp: Das Leintuch sollte immer feucht gehalten werden. Öffnen Sie es regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Lagern Sie die Ruten an einem kühlen und schattigen Ort.
  7. Nutzung des Einweichwassers:
    Das Wasser, in dem die Weiden eingeweicht wurden, riecht herb und fühlt sich glitschig an. Es kann jedoch als nährstoffreiche Flüssigkeit zum Gießen von Pflanzen verwendet werden.

Geschälte Weiden Einweichen

  1. Vorbereitung:
    Der Vorteil bei geschälten Weiden ist, dass das Einweichen nur eine Nacht vor dem Flechten erfolgen muss.

    • Einweichdauer: Legen Sie die geschälten Weiden 2 Stunden in Wasser.
    • Nach dem Einweichen: Nehmen Sie die Weiden aus dem Wasser, spülen Sie sie ab und lassen Sie sie abtropfen.
  2. Lagerung :
    Wickeln Sie die Weiden in ein feuchtes Tuch und eine Plane und lassen Sie sie über Nacht ziehen. Erst durch das Ziehen wird die Weide biegsam und geschmeidig, was für das Flechten notwendig ist.
  3. Wichtiger Hinweis:
    Geschälte Weide trocknet sehr leicht aus und bricht. Deshalb darauf achten, sie kühl und schattig zu lagern, keinesfalls direkter Sonnenstrahlung auszusetzen, das Wickeltuch feucht zu halten, sie beim Flechten Stück für Stück aus der Plane zu nehmen. Bei Bedarf mit einer Sprühflasche beim Flechten ansprühen, oder mit nassen Händen arbeiten. Geschälte Weiden müssen rascher als ungeschälte Weiden verarbeitet werden.

Einweichbehälter

  • Gängige Behälter: Flechter*innen verwenden oft alte Badewannen oder Tiertränken als Weichwannen.
  • Abwasserrohre : Für Leute mit wenig Platz eignen sich auch Abwasserrohre aus Plastik aus dem Baumarkt, die je nach gewünschter Länge ineinander gesteckt, schräg gestellt und auf einer Seite mit einem Deckel verschlossen werden.
  • Einweichsäcke: Für kleine Mengen Weiden gibt es im Flechtbedarf so genannte Einweichsäcke zu kaufen, mehrmals verwendbare lange und wasserdichte verschließbare Plastiksäcke.

Viel Erfolg beim Flechten mit den perfekt eingeweichten Weiden!